Die Königsteiner Treffen
Die Kontakte der grünen Corps untereinander fanden jährlich beim herbstlichen „Grünbündertreffen“ statt, an denen überwiegend die Aktiven, aber auch Inaktive der grünen Corps teilnahmen. Da die Freude des Kennenlernens und Wiedersehens mit der Zeit Grenzen des Hinnehmbaren überschritt, wurde dieser eigentlich schöne Brauch eingestellt. Um den Kontakt unter den Corps nicht abzubrechen, lud Dr. Reinheimer Hasso-Borussiae die AH-Vorsitzenden der grünen Corps im Frühjahr 1992 ins Hotel Klee in Wiesbaden ein. Ziel war neben dem gegenseitigen Kennenlernen auch die Erörterung gemeinsamer Probleme und möglicher Unterstützung in Nachwuchsfragen.
Nach dem ersten Treffen beschloss man, sich ein Jahr später wiederzusehen und als Gastgeber für das zweite Treffen lud Prof. Eichhorn Rhenaniae Würzburg auf das Huttenschlösschen nach Würzburg ein. Das dritte und alle folgenden Treffen fanden in Königstein im Taunus statt, wohin v. Bernuth Borussiae Breslau eingeladen hatte, zunächst im “Grünen Salon” des damaligen Hotel Sonnenhof, später in der Villa Borgnis, dem Kurhaus der Stadt. Da sich die Teilnehmer in Königstein wohl fühlten, das durch die zentrale Lage in Deutschland von Nord, Süd, Ost und West gut erreichbar war, entschloss man sich von Jahr zu Jahr, auch das nächste Mal wieder in Königstein zu tagen. 2011 hat v. Bernuth Borussiae Breslau die Organisation an Isendahl II Holsatiae, Franconiae-Jena übergeben.
Auf Initiative von Wrage Holsatiae wurde zwar eine Wiederbelebung des herbstlichen Grünbündertreffens der jungen Corpsstudenten gewagt, doch nach dem 4. Treffen, das gründlich misslang, wurde dieser erneute Versuch wieder eingestellt. Stattdessen wurde ab 2013 das Königsteiner Treffen um einen Tag verlängert und der Teilnehmerkreis erweitert; der AH-Vorsitzende wird seitdem von bis zu drei Aktiven begleitet. Man könnte also auch von einem „Königsteiner – Grünbünder – Treffen“ sprechen. Das Treffen beginnt seitdem am Freitag mit einem Begrüßungsabend, bei dem sich die Aktiven ungezwungen kennenlernen können. Am Samstagmorgen wird zu einem Lokal geschneftert, in dem auch die „Arbeitstagung“ zur Besprechung allfälliger Probleme, Sorgen und Verbesserungsvorschläge abgehalten wird. Dem Rückschnefter nach Königstein folgt am frühen Nachmittag die Verabschiedung mit der Aussicht, im nächsten Jahr wieder zusammenzutreffen.
Die Treffen sind als “Königsteiner Treffen” inzwischen zu einer Institution im Grünen Kreis geworden. Von ihnen sind wiederholt Initiativen für ein besseres Verhalten junger Corpsstudenten insbesondere beim Kösener Congress ausgegangen. Sie geben den Vertretern aber auch immer wieder Anregungen für die Weiterentwicklung ihrer Corps.